ARGE Papageienschutz

Von Dezember 2015 bis September 2016 genoss ich die einmalige Gelegenheit ehrenamtlich mit unterschiedlichsten Papageienarten zu trainieren.

 

Die ARGE Papageienschutz in Vösendorf beherbergt 150 abgegebene Papageie und Sittiche, wovon manche alt, krank, unerzogen oder einfach nur liebesbedürftig sind. Viele der Papageien sind leider stark auf den Menschen geprägt, was oft Fehlverhalten nach sich zieht. Beim Papageienschutz leben sie zusammen in großen Gruppen, können somit artgerechtes Verhalten erlernen und haben viel Platz um sich zu beschäftigen.

 

Im Rahmen des Clickertrainings bringe ich ihnen einfache Sachen bei, wie zum Beispiel einem Targetstick zu folgen. Damit hat man später die Möglichkeit, die Vögel zu "navigieren" und dadurch sowohl das tägliche Handling, als auch Tierarztbesuche einfacher zu gestalten. Kann sich ein Papagei auf Kommando um seine eigene Achse drehen, kann der Tierarzt ihn leicht von allen Seiten her begutachten. Auch ist es immer von Vorteil, wenn ein Papagei gezielt auf den Arm oder die Schulter kommt und sich anschließend wieder absetzen lässt.

Neben dem erleichtertem Handling hat das Training auch den Vorteil, dass die Vögel beschäftigt werden. Sie lernen, dass sich jemand intensiv mit ihnen beschäftigt und sich ruhiges Verhalten lohnt. Ganz nebenbei wird die Bindung zwischen Tier und Mensch auf natürliche Art und Weise gestärkt und man lernt einander zu vertrauen.

 

Bis jetzt arbeitete ich unter anderem mit einem 48-jährigen Gelbwangenkakadu, einem aggressivem Gelbhaubenkakadu, einem arbeitswilligen Pennantsittich und vier lieben Graupapageien zusammen.

 

Eine meiner besonders liebgewonnenen Graupapageiendamen - die einäugige Bleeny - hatte das Glück, zusammen mit ihrem Partner Lori, im März 2016 vermittelt zu werden und einen neuen Platz bekommen zu haben. Ich freue mich für beide und dass ich ihnen die Zeit im Papageienschutz ein wenig abwechslungsreich gestalten konnte! Gleichzeitig bin ich dennoch traurig, meinen strebsamen und freundlichen Graupapagei nicht mehr regelmäßig besuchen zu können.